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Lena Schimmel 2019-07-12 00:13:31 +02:00
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<p>Wir mögen den Braunschweiger CSD. Auch auf das Sommerlochfestival 2019 haben wir uns gefreut. Aber das
diesjährige Motto verdirbt uns die Freude:</p>
<strong>“Gay* for one Day”</strong>
<strong>„Gay* for one Day“</strong>
<p>Auch der Orga <a href="https://www.csd-braunschweig.de/mach-mit/sei-gay-for-one-day/">ist bewusst</a>,
dass es kritikwürdig ist:</p>
<blockquote cite="https://www.csd-braunschweig.de/mach-mit/sei-gay-for-one-day/">"Zugegeben, über unser
<blockquote cite="https://www.csd-braunschweig.de/mach-mit/sei-gay-for-one-day/">Zugegeben, über unser
Motto lässt sich streiten. Und genau das möchten wir. Wir wollen die diskussion anregen. warum erfährst
du hier!</blockquote>
du hier!</blockquote>
<p>Tatsächlich gibt es an dem Motto einiges zu diskutieren. Es scheint jedoch, als ob weder im <a
href="https://www.csd-braunschweig.de/programm-2019/rahmenprogramm-details/">Rahmenprogramm</a> noch bei
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href="https://www.csd-braunschweig.de/programm-2019/abschlusskundgebung-samstag/">Abschluss</a>kundgebung
Raum dafür vorgesehen ist.</p>
<p>Für manche von uns ist das Motto so “daneben”, dass es nicht in Frage kommt, es kommentarlos hinzunehmen
und unter dem “Gay* for one Day”-Banner Teil des CSDs zu sein.</p>
<p>Für manche von uns ist das Motto so „daneben“, dass es nicht in Frage kommt, es kommentarlos hinzunehmen
und unter dem „Gay* for one Day“-Banner Teil des CSDs zu sein.</p>
<p>Aber deswegen einen ansonsten guten CSD boykottieren, dessen Community in den letzten Jahren zunehmend
mehr Vielfalt abgebildet hat? Nein, das ist auch keine Lösung. Schließlich sind wir ein Teil der
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<img id="smalllogo" src="/design/download?layout=vert2&domain=off&withshadow=on&flag=Gay&type=svg"
alt="Queer all year">
<p>Wir wählen für uns bewusst den Begriff “queer”, der im Mainstream noch weitaus weniger bekannt ist als
“gay”. “Queer” drückt aus, dass wir uns nicht oder nicht nur in der Schublade “gay” wiederfinden, dass
<p>Wir wählen für uns bewusst den Begriff „queer“, der im Mainstream noch weitaus weniger bekannt ist als
„gay“. „Queer“ drückt aus, dass wir uns nicht oder nicht nur in der Schublade „gay“ wiederfinden, dass
wir eine oder mehrere andere Schubladen besetzen oder auch in keine einzige passen. Wir sind anders, wir
sind vielfältig, und wir sind es jeden Tag im ganzen Jahr. Unsere Identitäten sind mehrdimensional. Die
daraus entstehenden Lebensrealitäten sind komplex und lassen sich nicht an einem Tag verstehen,
überblicken oder vereinnahmen - schon gar nicht dadurch, eine Party zu feiern. Auch wenn wir in der
Allgemeinheit teilweise noch mehr anecken als die “Gays”, fordern wir Respekt, Selbstbestimmung und
Allgemeinheit teilweise noch mehr anecken als die „Gays“, fordern wir Respekt, Selbstbestimmung und
Freiheit von Gewalt.</p>
<p>Gay* for one Day” ist für uns nicht tragbar - nicht auf T-Shirts, nicht auf Plakaten, nicht auf Bannern.
<p>Gay* for one Day” ist für uns nicht tragbar - nicht auf T-Shirts, nicht auf Plakaten, nicht auf Bannern.
</p>
<h2>Was am Motto problematisch ist</h2>
<p>Ohne weiteren Kontext ist davon auszugehen, dass das Motto als “Schwul für einen Tag” verstanden wird.
“Gay” kann zwar auch Lesben meinen oder im althergebrachten Sinn “fröhlich” bedeuten, primäre
<p>Ohne weiteren Kontext ist davon auszugehen, dass das Motto als „Schwul für einen Tag“ verstanden wird.
„Gay“ kann zwar auch Lesben meinen oder im althergebrachten Sinn „fröhlich“ bedeuten, primäre
Assoziation im deutschsprachigen Raum dürften allerdings schwule Männer sein. Wer das bezweifelt, kann
ja z.B. mal eine <a href="https://www.google.com/search?q=gay&tbm=isch">Google-(Bilder)-Suche nach "gay"</a> durchführen.</p>
<p>“Schwul für einen Tag” als Motto für einen CSD? Daran ist so ziemlich alles problematisch:</p>
<p>„Schwul für einen Tag“ als Motto für einen CSD? Daran ist so ziemlich alles problematisch:</p>
<ul>
<li>Ein CSD sollte wesentlich mehr Identitäten als nur schwule Männer repräsentieren. Sowohl die
Eigendarstellung der Communities als auch die (Fehl-)Wahrnehmung und -Darstellung durch die Medien
haben dafür gesorgt, dass heutige CSDs von vielen als “Schwulenparade” gesehen oder bezeichnet
haben dafür gesorgt, dass heutige CSDs von vielen als „Schwulenparade“ gesehen oder bezeichnet
werden. Gegen diese einseitige Deutung gilt es anzugehen, nicht sie noch zu verstärken</li>
<li>Die Geschichte der CSDs bzw. der Stonewall Riots, welche später zur Entstehung von Pride Parades
geführt haben, wurde seit Jahrzehnten umgedeutet. Schwarze, bisexuelle, trans Frauen und
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Jahre nach dessen Abschaffung.</li>
</ul>
<p>Und selbst wenn hier "gay" nicht nur schwule Männer, sondern die gesamte queere Community mitmeinen soll:
Auch lesbisch, bisexuell, trans, etc. ist niemand mal eben “für einen Tag”.</p>
<p>Und selbst wenn hier „gay“ nicht nur schwule Männer, sondern die gesamte queere Community mitmeinen soll:
Auch lesbisch, bisexuell, trans, etc. ist niemand mal eben „für einen Tag“.</p>
<p>Menschen, deren Geschlecht, Orientierung, Sexualität oder Beziehungsform vom Mainstream abweicht, eint
der Kampf um gleichberechtigte Anerkennung. Aber unsere Kämpfe sind verschiedenartig und nicht gleich
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und teilweise direkt auf Pride Paraden öffentlich ausgetragen. Ein denkbar schlechter Zeitpunkt, um die
Vielfalt innerhalb der Community zu verschleiern.</p>
<p>Auch wenn “Fröhlich für einen Tag” tatsächlich ganz gut die Stimmung auf den meisten CSDs, und somit auch
<p>Auch wenn „Fröhlich für einen Tag“ tatsächlich ganz gut die Stimmung auf den meisten CSDs, und somit auch
des Sommerlochfestivals, beschreibt, ist das Motto dann zwar zutreffend, aber leider auch unpolitisch
und sinnentleert. Wir kämpfen für eine Welt, in der wir jeden Tag glücklich, frei und sichtbar sein
können.</p>